Vom 12. – 16. 7. ging unsere Reise ins Dreiländereck D/F/CH. Dabei lag diesmal neben der Musik der Schwerpunkt auf den Gebieten Architektur, Kunst und Design.
Samstag, 12. Juli
Nachdem wir unser Gepäck und unsere Instrumente im Bus verstaut und uns auch von der Familie verabschiedet hatten, fuhren wir pünktlich um 8 Uhr los. Seit vier Jahren begleitet uns Adrian Mihai als Busfahrer und Freund auf unserer KulTOUR-Reise.Nach ein paar Stunden Busfahrt kamen wir in der Jugendherberge Breisach an. Zuerst fand die Zimmer-Einteilung und das Mittagessen statt, anschließend wanderten wir gemeinsam zum Stephansmünster und besichtigten das berühmte romanische und frühgotische Bauwerk. Nach einer kleinen Erholungspause fuhren wir mit dem Bus über den Rhein ins Elsass, in das Freilichtmuseum „Écomusée d`Alsace“ bei Ungersheim. Dort besuchten wir alte Handwerkerhäuser und eine Kleinstadtschule aus dem 19. Jh., in der je nach politischer Lage in deutscher oder französischer Sprache unterrichtet wurde. Nach diesem lehrreichen Rundgang und einem gemeinsamen Abendessen erreichten wir wieder unsere Unterkunft. Dann schauten manche das Fußballspiel Holland gegen Brasilien an. Einige spielten zusammen Fußball, andere liefen am Rhein entlang oder machten es sich in ihrem Zimmer gemütlich.
Sonntag, 13. Juli
Am zweiten Tag frühstückten wir frisch erholt und munter in der Jugendherberge, packten alle sieben Sachen zusammen und fuhren mit dem Bus weiter nach Weil am Rhein, wo wir den Campus der exquisiten Sitzmöbelfabrik Vitra besuchten. Zuerst hatten wir eine Führung im dazu gehörenden modernen Feuerwehrhaus, welches von der namhaften Architektin Zaha Hadid konzipiert wurde. Anschließend durften wir uns noch selbstständig auf dem Gelände und im Haupthaus aufhalten, welches eine große Menge an Sesseln, Stühlen usw. beinhaltet, die es dort in allen Farben und Formen gibt. Probesitzen durfte da auch nicht fehlen. Um 13.00 Uhr ging unsere Reise weiter Richtung Rheinfelden an der Schweizer Grenze. Dort haben wir noch schnell einen Mittagsimbiss bei McDonald’s genossen und uns dann mit Fabian Schäfer getroffen, einem ehemaligen Mitwirkenden bei VARIOSAX, der bei dieser Kulturfahrt unser Kooperationslehrer am Oberrheingymnasium in Weil war, und der uns neben anderen Ehemaligen auch als Saxophonist im Weiler Konzert kräftig unterstützte. Danach sind wir in unserem „Hauptquartier“ der diesjährigen KulTOUR, dem Schloss Beuggen, angekommen. Nach dem Beziehen der geräumigen Zimmer bedachten wir nach so viel Architektur und Design wieder den musikalischen Aspekt der KulTOUR und probten für das Begegnungskonzert am darauffolgenden Tag. Beim leckeren Abendessen um 19.00 Uhr bemerkten wir, dass im ganzen Schloss nur ein kleiner Fernseher vorhanden ist. Da an diesem Abend Deutschland im Finale der Fußball-WM 2014 stand, organisierten einige von uns einen Beamer und eine Leinwand, und dank unserer Jule hatten wir auch ein Laptop dabei. „Standesgemäß“ erschienen die meisten von uns im Fußball-Outfit und mit entsprechenden Utensilien, und so konnte das Finale letztendlich gewonnen werden. Nach dem Sieg gingen die müden Weltmeister auch schon ins Bett.
Montag, 14. Juli
Unser Konzert fand am 14. Juli statt, in Weil am Rhein, einer schönen Stadt. Unser Busfahrer, Herrn Mihai, fuhr uns direkt nach Weil hinei. Das Gymnasium wird von Frau Silke Wießner geleitet, die uns einen tollen Empfang hat bereitet. Die Lehranstalt steht mit ihrer Laufbahn noch am Anfang, deshalb gibt’s erst in zwei Jahren einen Abiturjahrgang. 338 SchülerInnen besuchen die Schule zurzeit, sie sind in 12 Klassen aufgeteilt. Doch nun genug zum Allgemeinen, ich soll ja schließlich über Montag schreiben. Morgens hielten wir mit dem dortigen Orchester eine Probe ab, damit beim Konzert abends auch alles perfekt klappt. Zum Mittagessen lud man uns ein, gesponsert wurde es vom Förderverein. Nach dem leckeren Essen durften wir uns im Schloss umziehen gehen, damit wir abends auch alle schick aussehen. Das bunte Konzert unserer KulTOUR begann im OGW (Oberrhein-Gymnasium Weil) pünktlich um 19 Uhr. Die Orchester und Chöre des OGW werden von Fabian Schäfer geleitet, er hat seine Schüler optimal auf das Konzert vorbereitet. Große Taten hat Albert Loritz vollbracht, denn er hat für alle unsere Stücke die Arrangements gemacht. Klassik und Pop – die Bühne rauf und runter, mit den Dirigenten Kutzer und Loritz, da bleibt man munter! Wir wechselten uns immer mit den Musikern des OGW ab, so haben die Zuhörer keine Langeweile gehabt. Auf das letzte Stück war das Publikum sehr gespannt, denn es war ein Hymnen-Mix aus Frankreich und Deutschland. Von Albert Loritz höchstpersönlich für alle Beteiligten komponiert, waren wir bis in die Haarspitzen motiviert, die Hymnen fehlerfrei zu spielen, damit ausnahmslos alle Zuhörer sie lieben. Der Aufwand hat sich definitiv gelohnt, denn wir wurden mit tosendem Beifall belohnt. Hochzufrieden fuhren wir heim, die glücklichen Gesichter unserer „Chefs“ werden uns noch lange in Erinnerung sein. Den Abend ließen wir gemütlich ausklingen, denn schon bald sollte ein neuer Tag beginnen.
Dienstag, 15. Juli
Heute ist unser „Basel-Tag“. Wir fahren nach dem Frühstück im Schloss mit dem Bus nach Basel, zunächst zum Tinguely-Museum. Jean Tinguely ist ein Künstler aus der Schweiz. Er lebte von 1925 bis 1991 und er beschäftigte sich besonders mit kinetischer Kunst. Seine Kunstwerke sind also Konstruktionen, die sich bewegen und zum Beispiel Geräusche von sich geben. Die meisten seiner Kunstwerke bestehen aus Fundstücken, aus alten Landmaschinen oder defekten Gegenständen aus dem Alltag. Besonders auffällig sind die vielen verschiedenen Räder, die er in seine Kunstwerke einbaut (Bild 1). Bekannt wurde Tinguely vor allem durch seine „Zeichen-Maschinen“, in die der Besucher verschiedene Stifte und ein Blatt einspannen, mit einem Schalter die Maschine betätigen und so sein „eigenes“ Bild zusammen mit Tinguely und seiner Maschine anfertigen konnte (Bild 2). Das Museum war sehr spannend und ungewöhnlich, und es hat uns allen gut gefallen. Anschließend laufen wir in die Baseler Innenstadt, essen dort bei einem chinesischen Imbiss zu Mittag und haben dann eine Stunde Zeit zur freien Verfügung, die wir in Gruppen zum Eis essen oder Einkaufen nutzen. Danach versammeln wir uns wieder am Rathaus, wo uns ein Stadtführer abholt. Er erklärt uns zunächst etwas zum Rathaus und führt uns dann durch die Stadt, zeigt uns wichtige Gebäude und das Münster und erzählt uns einiges über den geschichtlichen Hintergrund der Stadt und Umgebung. Nach der Führung fahren wir mit einer netten kleinen Fähre über den Rhein und laufen von dort aus zu unserem Bus zurück.
Mittwoch, 16. Juli
An unserem letzten Tag fuhren wir um 9.15 Uhr mit dem Bus in die Universitätsstadt Freiburg. Dort konnten wir im Rahmen einer Führung das Münster und die Münsterbauhütte besichtigen. Diese sorgt auch heute noch für die Erhaltung und Sanierung der im Jahre 1513 fertiggestellten Stadtkirche. Daraufhin konnten wir in kleinen Gruppen den Münsterturm besteigen, einen Stadtbummel machen oder auf dem Münstermarkt die für Freiburg typische „Lange Rote“ probieren. Am besten alles zusammen…
Nachmittags erhielten wir die Möglichkeit, mit Herrn Loritz, der 23 Jahre seines Lebens in Freiburg verbracht hat, durch die Stadt zu spazieren und dabei wissenswerte Informationen zu erhalten. Ein gemeinsames abschließendes Abendessen im Ristorante eines italienischen Lebensmittelmarkts stärkte uns für den Höhepunkt des Tages: Einen Konzertbesuch im Freiburger Konzerthaus. Dort spielte das SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden / Freiburg Bruckners Achte Symphonie.
Nach einem beeindruckenden und kurzweiligen Konzert erfolgte um 22.00 Uhr die Rückfahrt mit dem Bus nach Neckarsulm. Kurz nach Mitternacht landeten wir mit unseren beiden „KulTOUR-Managern“, Frau Kutzer und Herrn Loritz, den kulturbegeisterten Familien der beiden mitwirkenden Kollegen Staudt und Kopetzki und last, but not least, unserem außergewöhnlichen Kulturfan Adrian Mihai müde, aber glücklich am Parkplatz vor dem ASG. Unsere KulTOUR war auch dieses Jahr wieder eine tolle Erfahrung und ein voller Erfolg!!!
Ein Bericht von Mareike Zickgraf, Carmen Metzger, Ann-Kathrin Schifferer, Andreas Brecht, Alexander Schimmele und Marius Hurm